Wilder Müll: Täter werden immer dreister

War es ein Analphabet? Oder ein dreister Provokateur? Am Donnerstag Morgen lag beim Ehninger Häckselplatz direkt vor dem Plakat zur Kampagne gegen wilden Müll… wilder Müll. Jedenfalls ist die Untat ein im echten Wortsinn plakatives Beispiel für die kriminelle Energie, die in den Müllsündern steckt. Beim Abfallwirtschaftsbetrieb geht man jedem Hinweis auf mögliche Täter nach und bringt Vergehen zur Anzeige. Wer Beobachtungen zu diesem oder ähnlichen Fällen gemacht hat, kann sich unter awb@lrabb.de oder 07031 / 663 1550 melden.

Illegale Müllablagerungen sind ein großes gesellschaftliches Problem für den Landkreis Böblingen und seine Kommunen. Die insgesamt erfassten Mengen haben sich von 2012 bis 2021 von 334 auf 666 Tonnen verdoppelt – das entspricht beispielsweise einer 600 Meter langen Schlange voller Müllfahrzeuge. Noch nicht berücksichtigt ist darin das sogenannte Littering, also kleinere Abfallmengen, die meist aus Unachtsamkeit oder Faulheit auf den Boden fallen gelassen werden und die in der Regel zu Lasten der Kommunen gehen.

Die gewaltige Müllmenge verursacht, neben dem zeitlichen Aufwand für Einsammeln und Transportieren insbesondere auch erhebliche Entsorgungskosten – im vergangenen Jahr eine halbe Million Euro, die letztlich die Allgemeinheit über die Müllgebühren tragen muss.

Mit der Kampagne „Wilder Müll kann nix.“ will man im Landkreis Böblingen langfristig für das Thema sensibilisieren. Vier verschiedene Kampagnenmotive sind auf großen Stellwänden, als Plakate und Banner an Straßen und auf Plätzen der Kommunen zu sehen. Informationen zur Problematik von wild entsorgten Abfällen und Beiträge zu Lösungen werden auf einer Webseite unter www.wildermuellkannnix.de und auf Social Media angeboten.

(Erstellt am 23. September 2022)

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