„Ein Baum für jeden Bürger“

Der AWB Böblingen gemeinsam mit tunesischer Partnerstadt gegen den Klimawandel

AWB-Werkleiter Wolfgang Hörmann pflanzt eine Vogelbeere auf der Deponie Dachsklinge in Sindelfingen mit Heike Roscher (AWB) und Lisa-Marie Hitzing (Koordinatorin für kommunale Entwicklungspolitik im Landkreis Böblingen)

Weil der Klimawandel in der Welt nur gemeinsam bewältigt werden kann, hat der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Böblingen aus Solidarität mit der tunesischen Stadt El Guettar eine Vogelbeere auf der ehemaligen Deponie Dachsklinge in Sindelfingen gepflanzt. Die Baumpflanzaktion markiert den Abschluss der diesjährigen Aktivitäten in der Partnerschaft zwischen dem Landkreis Böblingen und El Guettar, die mit dem Aufbau der Abfallwirtschaft in El Guettar sowie weiteren Projekten im Bereich Kunsthandwerk und Tourismus zunehmend ausgebaut wird. Auch der diesjährige Besuch der Gäste aus El Guettar zum 50jährigen Jubiläum des Landkreises Böblingen sowie der kürzlich durchgeführte Gegenbesuch der Böblinger Delegation vertieften die bestehende Partnerschaft.

Der zweite Sonntag im November wird in Tunesien jedes Jahr mit dem „Fest des Baumes“ dem Kampf gegen den Klimawandel gewidmet. Die Menschen für den Klimawandel in Tunesien zu sensibilisieren ist dringend notwendig: circa ein Viertel des nordafrikanischen Landes ist von Wüste bedeckt und die restlichen Dreiviertel sind von weiterer „Verwüstung“ bedroht. Damit ist Tunesien eins der Länder, die von den Folgen des Klimawandels am stärksten betroffen sind.

Mit dem nationalen „Tag des Baums“ erinnert die Regierung Tunesiens Kommunen und Organisationen an die Funktion und Bedeutung der Bäume und unterstützt die Anpflanzung auch finanziell. Bäume sind als Kohlenstoffspeicher von äußerster Wichtigkeit bei der Bewältigung des Klimawandels. In El Guettar, das im Randgebiet der Sahara liegt, spenden Bäume nicht nur Schatten, sondern helfen dabei, dass Witterungsextreme abgemildert werden und der Bodenerosion entgegengewirkt wird.

Die Landschaft in Tunesien ist derart karg und trocken, dass sogar Kakteen vertrocknen. Davon konnte sich eine Delegation des Landkreises Böblingen Anfang November bei ihrem Besuch der Partnerstadt El Guettar selbst überzeugen. Umso erfreulicher ist, dass es große Fortschritte bei der Entwicklung einer funktionierenden Abfall- und Kreislaufwirtschaft in der Kommune gibt. Der Abfallwirtschaftsbetrieb Böblingen hat die Entwicklung eines kommunalen Abfallwirtschaftskonzepts beratend begleitet. So schreitet die Errichtung einer Kompostieranlage für Bioabfälle deutlich voran.

Delegationsmitglieder des Landkreises Böblingen, Vertreter der Kommune El Guettar, der SKEW und der GIZ.

Der Landkreises Böblingen hat zur Unterstützung dieses bedeutenden Projektes zur Verwertung von organischen Abfällen Fördergelder vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) erhalten. Mit der künftigen Nutzung von Kompost an Stelle von phosphathaltigem Dünger will El Guettar der Bodenerosion in der Region entgegentreten und die Wiederaufforstung der Oase fördern. Auch beim nachhaltigen Umgang mit Trinkwasser ist die Gemeinde Vorbild für den Rest Tunesiens. Seit diesem Jahr betreibt El Guettar eine moderne Kläranlage in Tunesien, deren Aufbau mit Mitteln der KfW gefördert wurde. Werkleiter Wolfgang Hörmann, der die Delegation begleitet hat, erklärt: „Es ist erfreulich zu sehen, wie El Guettar von der Beratung und Unterstützung des Abfallwirtschaftsbetriebs Böblingen profitiert und die Bürgerinnen und Bürger gemeinsam an der Entwicklung zu einer nachhaltigen und lebenswerten Kommune mitwirken.“ Zukünftig sollen sich nicht nur die Bürger El Guettars in der Kommune wohlfühlen, sondern auch Touristen mit dem Wunsch nach fairem und nachhaltigem Tourismus.

(Erstellt am 20. November 2023)